VLG Eisenbach

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17.09.2018 VLG Läufer Frank Kremer beim größten Laufabenteuer seines Lebens

Bei dem wohl weltweit bedeutendsten Trailrun Lauf für 2-er Teams über eine Woche durch 3 Länder von Garmisch nach Brixen in Südtirol startete Frank Kremer zusammen mit seinem Limburger Laufkollegen Peter Zimmermann und den beiden „ Hollessern „ Meinhard Rompel und Reiner Trost über folgende Strecken:

1.Garmisch-Partenkirchen-Nassereith ( AUT ) 47,3 KM mit 2.380 Höhenmetern ( HM )
2, Nassereith-Imst ( AUT ) 26,8 KM mit 1.490 HM
3. Imst.Mandarfen ( AUT ) 51,5 KM mit 3.118 HM
4. Mandarfen-Sölden ( AUT ) 31,5 KM mit 2.450 HM
5. Sölden-St. Leonhard in Paasseier ( ITA ) 44,2 KM mit 2.690 HM
6. St. Leonhard-Sarntheim ( ITA ) 35 KM mit 2.600 HM
7. Sarntheim-Brixen ( ITA ) 36 KM mit 2.100 HM

Die Kilometerangaben und Höhenmeter waren aufgrund von Murenabgängen teilweise deutlich anders als geplant, da die Strecken kurzfristig umgeleitet werden mussten.

Nachdem das heimische Quartett am Freitag, dem 31.08. per ICE in Richtung Garmisch angereist war, war geplant, am Samstag auf der Zugspitze Höhenluft zu tanken und die roten Blutkörperchen in Wallung zu bringen. Starke Regenfälle und dichter Nebel machten jedoch diesen Plan Zunichte. Stattdessen gab es einen Besuch der EXPO und danach das umfangreiche Briefing. Hier waren Teilnehmer aus der ganzen Welt und verdeutlichten noch einmal, welch internationalen Stellenwert der Transalpine Run ( TAR ) genießt. Als erfahrene Langstreckenläufer waren die Vier beeindruckt, aber trotzdem entspannt und voller Vorfreude auf die kommenden Tage.

Diese Lockerheit sollte bereits am 1. Lauftag nicht lange erhalten bleiben. Nach der ersten Findungsphase ging es eine kilometerlange Abfahrtspiste hoch. Zunächst steil, dann steiler und die letzten 100 Meter so steil, dass man die Trailstöcke fast hinter sich führen musste. Es ging über die Grenze nach Österreich und immer wieder steil rauf und runter. Dann kam irgendwann ein Aufstieg der durch die langanhaltenden Regenfälle vor dem Rennen, nur aus tiefem Schlamm bestand. Es spielten sich skurrile Situationen ab, von Läufern die mehr robbend als laufend im Schlamm ihre steckengebliebenen Schuhe suchten. Es sah aus, wie auf einem Schlachtfeld. Zum Abschluss der Schinderei folgte an jedem Tag immer ein Downhill über Stein- und Wurzelpassagen, der selten weniger als 1.000 Höhenmeter hatte. Das schlimmste an diesem Tag war, dass der Lauffreund Meinhard aufgrund einer nicht ausgeheilten Bakterienvergiftung ( ein Andenken vom Ultratrail Grauer Kopf ) völlig entkräftet bereits nach dem 1. Tag aufgeben musste, nachdem er vom Doc ein Laufverbot bekam. Tag 2 war vom Veranstalter als „ Zuckerl „ angepriesen worden und so war es dann auch wirklich. Wunderschön, mit vielen gut zu laufenden Passagen.

Die nächsten Tage waren allerdings unfassbar Kräftezehrend , immer extrem steil hoch und wieder runter. Es wurde vom Veranstalter kein auch noch so kleiner Anstieg ausgelassen. Der längste war mit Unterbrechungen fast 30 KM lang. Frank wörtlich: „ Es ging Felswände hoch, die ich alleine nie freiwillig ohne Klettergeschirr angehen würde und auf der anderen Seite des Gipfels genau so steil wieder runter. Die Trittbreite war oftmals nicht breiter als ein Laufschuh und daneben ging es 1.000 Meter fast senkrecht nach unten. Bei jedem Schritt musste quasi höchste Aufmerksamkeit aufgebracht werden „.

Das schönste bei allen Etappen war, dass es meistens 3 Versorgungspunkte gab, wo es wirklich alles gab, was das Läuferherz begehrte. Meist waren es regionale Leckerheiten und natürlich alles was POWERBAR als Co Sponsor bieten konnte. Das pikante bei allen Etappen
Dass vor jedem Verpflegungspunkt Zeitmatten lagen – der gnadenlose Timecut. Wer an diesen Stellen auch nur eine Sekunde zu spät war, wurde sofort aus dem Rennen genommen. Direkt hinter dem Timecut kam ein kleines Team und baute sofort die komplette Beschilderung und die Markierungsbänder ab. Danach war es quasi nicht mehr möglich, alleine den Weg ins Ziel zu finden. Besonders tragisch war, dass Franks Teamkollege Peter, geschwächt durch eine kleine Erkältung, am 6. Tag bei der vorletzten Matte das Limit um 2 Minuten überschritten hatte. Bei einer Laufzeit von 8 Stunden fast nicht zu glauben, aber leider wahr. Somit waren sowohl die „ flotten Hollesser „ mit Meinhard und Reiner, als auch noch die „ Flachlandläufer „ mit Frank und Peter aus der Teamwertung raus. Reiner und Frank starteten jetzt in der Einzelwertung. Der letzte Tag mit 2 Gipfelüberschreitungen bei wie schon die ganze Woche unfassbar gutem Laufwetter war dann wieder etwas zum genießen und im Ziel „ brachen dann alle Dämme „. Es folgte eine riesen Party, die in die Finisherparty fast nahtlos überging. Auf dieser wurden nicht nur die Klassensieger geehrt, sondern jeder Finisher. Egal ob die Mannschaft oder Einzelläufer wurde auf die Bühne geholt und bekam das begehrte Finisher – Shirt. Das Ziel des heimischen Quartetts war, nicht auf Zeit zu laufen, sondern nach Möglichkeit, alle anzukommen. Leider haben es 2 der Sportkameraden nicht ganz geschafft, aber jeder war sich im Klaren, bei welch bedeutenden internationalen Highlight er dabei sein durfte.

F.K./B.F.










(Fotos: Frank Kremer)

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